Rauchmelder, Feuermelder, Kohlenmonoxidmelder

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Das Fundament zuverlässiger Alarmsysteme ist die Fachkompetenz derer, die sie bauen und installieren. Vertrauen Sie auf unser Wissen und legen Sie damit Ihre Bedürfnisse in Sachen Brandmeldetechnik in die sichere Hand von Experten. Brandschutz ist ein Thema, bei dem man keine Kompromisse eingehen darf. Damit Sie verstehen, was die Aufgaben von Brandschutzbeauftragten oder Wartungsbetrieben sind, bedarf es eines gewissen Grundwissens. Beginnen wir mit einem der gebräuchlichsten Ausdrücke: dem Brandmelder und der Definition von Rauchmelder, Feuermelder, Kohlenmonoxidmelder.

Unterschiede: Rauchmelder ist nicht gleich Feuermelder …

Sämtliche Gerätschaften, die der Erkennung und Warnung bei Brandgefahr dienen, teilen sich den Oberbegriff des Brandmelders. Innerhalb dieser Kategorie existieren verschiedene Modelle, die auf ebenso individuellen Technologien beruhen. Ihre Unterschiede: Verwendungszweck, Montage, Funktionsweise und die Reichweite des Alarms. Doch eine Gemeinsamkeit haben sie alle: strenge rechtliche Rahmenbedingungen. Allen voran der § 618 BGB, der klar definiert: Sie haben Ihr Personal vor Gefahren für Leib und Leben zu schützen. In Unternehmen geschieht dies unter anderem durch ein lückenlos umgesetztes Brandschutzkonzept. Zudem gehört die explizit ausgewählte Brandmeldetechnik dazu – angeschlossen an die für Firmen vorgeschriebene Brandmeldeanlage (BMA).

Feuer in einem Büro - Rauchmelder, Feuermelder, Kohlenmonoxidmelder
© ambrozinio – stock.adobe.com

… und Alarm ist nicht gleich Alarm

Manuelle Brandmelder warnen nur, wenn sie auch manuell ausgelöst werden. Zumeist per Knopfdruck, dem das Einschlagen einer kleinen Glasscheibe vorausgeht. Der Tastendruck sendet das Warnsignal an eine Brandmeldezentrale (BMZ), die ebenfalls Bestandteil der betrieblichen BMA ist. Und folglich an die Feuerwehr.

Handfeuermelder (PAM) IP66

Automatische Brandmelder reagieren selbstständig. Und zwar auf zu starke Temperaturerhöhungen, auf Rauchpartikel oder auf Strahlung. Um auf Strahlung aber reagieren zu können, benötigen automatische Brandmelder eine Strahlungsfrequenz. Und diese ist erst durch das Flackern von Flamme und Glut messbar.

O/So Optischer Rauchmelder - Rauchmelder, Feuermelder, Kohlenmonoxidmelder

Feuer- und Flammenmelder – Warnung im Akutfall

Die Funktionsweise klassischer Feuermelder

Aus den verschiedenen Arten der Alarmierung resultiert: Ein automatischer Feuermelder ist kein Frühwarnsystem. Er alarmiert erst bei tatsächlichem Vorhandensein eines Feuers. Dieses kann in Form von Glut, einer kleinen oder einer großen Flamme in Erscheinung treten. Sobald es sie gibt, können automatische Feuermelder auf Strahlung reagieren.

Zumeist befinden sich im Inneren des Gehäuses mehrere Sensoren. Sie wandeln die erkannte Brandkenngröße in elektrische Signale um und schicken diese an die BMZ. Durch ihr gemeinsames Vorgehen machen die Sensoren Fehlalarme nahezu unmöglich: Sie verhindern beispielsweise, dass ein Fotoblitz als flackerndes Feuer interpretiert wird.

UV-Flammenmelder in Industrieausführung
Von Thomas Dohrendorf – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2825524

Vorzüge und Aufholbedarf bei Feuermeldern

Automatische Flammenmelder sind in der Lage, weitläufige Räumlichkeiten großflächig zu überwachen. Allerdings setzen sie eine korrekte Anbringung voraus und fordern direkten Sichtkontakt zum Feuer. Daher eignen sie sich nicht für verwinkelte oder durch Fahrnisse (bewegliche Sachen) verstellte Räume. Eine zu starke Rauchentwicklung kann sich ebenfalls negativ auf die Erkennung auswirken, da Rauch das Sichtfeld des Melders einschränkt. Was Feuermelder – im Gegensatz zu Rauch- oder Rauchwarnmeldern – nicht benötigen, ist Berührungskontakt.

Brandschutz-Tipp:

Das Abstandsquadratgesetz (Begriff aus dem Strahlenschutz) besagt: Wenn sich der Abstand zwischen Flamme und Melder verdoppelt, ist eine viermal größere Flammenfläche notwendig, um den Brand zu erkennen. Die Herausforderung: Vor einem Brand kann nur annähernd berechnet werden, wo ein Feuer am wahrscheinlichsten entsteht. Dementsprechend wird der Melder montiert. Das ist jedoch keine „Garantie“, dass das Feuer – wenn überhaupt – tatsächlich an dieser Stelle ausbricht. Es ist also mathematisches Denkvermögen und Erfahrung gefragt – unsere Brandschutztechniker beraten Sie gerne!

Treppenhaus, Feuer und Rauch
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Rauchmelder – für ein frühzeitiges Einschreiten

Die grundlegende Arbeitsweise eines Rauchmelders

Rauchmelder schreiten deutlich früher ein: Schon bei der Rauchentwicklung signalisieren sie die Gefahr, wofür vorwiegend ihr Innenaufbau verantwortlich ist. Wartungsarme Langzeitgeräte sind mit einem lichtempfindlichen Sensor ausgestattet. Als Streulichtkammer konzipiert, ermöglicht das Gehäuse das Eindringen von feinsten Partikeln. Von Dampf oder Rauch – nicht jedoch von Licht.

Streulichtkammer eines Rauchmelders

Im Inneren eines Rauchmelders werden trotzdem Lichtstrahlen produziert. Sie folgen einem exakt bemessenen Winkel und treffen an der Innenwand auf. Dort werden sie zu einer anderen Stelle umgeleitet. Mit ebenso exaktem Verlauf, sodass sie nicht auf den Sensor fallen. Sobald sich Rauchpartikel ihren Weg in die Kammer bahnen, kommt es zur vorzeitigen Ableitung der Lichtstrahlen. Jetzt berühren sie den Sensor. Die elektronische Schaltung gibt das Warnsignal ab; mit einer Mindestlautstärke von 85 dB(A).

Pro und Kontra von Rauchmeldern

Wenn es darum geht, zeitnah vor Gefahren gewarnt zu werden, sind Rauchmelder besonders effektiv. Allerdings ist auch hier auf die ordnungsgemäße Montage zu achten: Falsch angebracht oder durch Möbel verstellt, besteht die Gefahr, dass der Rauch den Melder nicht erreicht. Die Folge: das Ausbleiben des Alarms.

Eine ähnlich große Rolle spielt das Wo: Dampf und Staub lösen bei lichtempfindlichen Geräten häufiger Fehlalarme aus. Die Elektronik von per Funk vernetzten Geräten kann wiederum in Feuchträumen Schaden nehmen. Bei kombinierten Warngeräten sind außerdem Unterschiede hinsichtlich der Funktionseigenschaften zu bedenken: Rauchmelder mit integriertem Kohlenmonoxidmelder sind technisch aufwendiger konzipiert als alleinige Rauchmelder. Obwohl Letztere keinesfalls mit CO-Meldern gleichzusetzen sind, leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Vermeidung einer Kohlenmonoxid-Vergiftung: Da eine Evakuierung vor Ausbruch eines Feuers möglich ist, verlassen Menschen das Gebäude, ehe es zur Bildung des tödlichen Gases kommt.

O2T Multisensormelder IQ8Quad

Brandschutz-Tipp:

Jede Art von Brandmelder, die Sie in Ihren Betriebsräumlichkeiten installieren, müssen nach bestimmten Normen zertifiziert sein. Für die gesamte EU gilt die europäische Norm EN 54, sofern Ihr Brandmelder Bestandteil einer BMA ist. Die DIN 14675 behandelt etwas konkreter die Konzeptionierung und Planung, den Aufbau sowie den Betrieb solcher Anlagen.

Unsichtbare Feinde erkennen – mit einem Kohlenmonoxidmelder

Die Unterschiede zwischen Rauch-, Feuer- und Kohlenmonoxidmelder

Ein CO-Melder alarmiert prinzipiell erst, wenn es im Raum zur Bildung von Kohlenmonoxid kommt. Dieses Gas entsteht, wenn eine Verbrennung ohne ausreichend Sauerstoff und unvollständig stattfindet – also nicht bei jedem Brand. Daher lösen Kohlenmonoxidmelder nicht immer einen Alarm aus. Und wenn, erst spät: nämlich nur, wenn die CO-Konzentration im Raum eine kritische Höhe erreicht. Im Vergleich mit Rauchmeldern reagiert er nicht auf Partikel, sondern ausschließlich auf das Gas selbst: unsichtbar, geruchlos und ohne Geschmack. Unterschiede zeigen sich wiederum bei vernetzten oder multifunktionalen Produkten.

Für das Alarmsignal ist ein elektrochemischer Sensor verantwortlich. Seit der Einführung des Grenzwertes von Kohlenmonoxid im Jahre 2005 darf der 8-Stunden-Mittelwert eines Tages (10 mg/m3, so das Umweltbundesamt) nicht überschritten werden. Modellbedingt kann eine stufenweise Alarmierung erfolgen:

  • Bei abruptem Anstieg um 300 ppm binnen drei Minuten (entspricht einer Erhöhung des CO-Gehalts in der Luft von 0,03 %) ertönt der Alarm.
  • Bei 100 ppm werden Sie alarmiert, wenn zehn bis vierzig Minuten lang die erhöhte Konzentration vorherrscht.
  • Bleibt der CO-Gehalt von über 50 ppm sechzig bis neunzig Minuten lang bestehen, setzt ebenfalls das Signal ein.
  • Im Fall von unter 50 ppm ertönt die Warnung nach 120 Minuten, sofern keine Besserung eintritt.
Kohlenmonoxid-Melder
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Vor- und Nachteile eines Kohlenmonoxidmelders

Kohlenmonoxidmelder reagieren – je nach Brand – spät oder gar nicht, signalisieren im Fall des Falles aber einen der gefährlichsten Zustände im Raum. Dadurch können sie  Erstickungstode verhindern. Zuhauf lässt sich allerdings eine laienhafte und folgenschwere Verwechslung eines CO-Melders mit Feuer- oder Rauchmeldern beobachten: Sie führt zu Missverständnissen, gefolgt von einer oft unsachgemäßen Montage. Das Ausbleiben eines Alarms wird dann als Produktfehler gewertet, obwohl er oft die Folge eines Installationsfehlers ist.

Brandschutz-Tipp:

Kohlenmonoxidmelder sind auf die Ergänzung durch weitere Systeme angewiesen. Ein Rauchmelder mit Kohlenmonoxidmelder ist in diesem Zusammenhang erwähnenswert: Kombinierte Systeme (auch Feuermelder mit integriertem CO-Sensor sind erhältlich) sind in Zusammenhang mit einer Brandmeldeanlage zu bevorzugen.

Kohlenmonoxid-Melder
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Brandmeldetechnik von Experten

Seit der Einführung der Rauchmelderpflicht in Privatbereichen und aufgrund der strengen Vorgaben für Unternehmen gehen die Todesfälle durch Brände kontinuierlich zurück. Dass diese sich nicht auf null dezimieren lassen, ist unter anderem die Folge von Montagefehlern. Umso wichtiger ist die regelmäßige Wartung durch unseren zertifizierten Fachbetrieb, um noch vor einem Brand die Funktionstüchtigkeit zu überprüfen und gefährliche Fehler beheben zu können. Vermeiden Sie sie von Anfang an – durch den Heinrich Planungs-, Errichtungs- und Installationsservice unserer zertifizierten Techniker.

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