Was macht der Brandmeldecomputer?

Brandmeldecomputer

Als besonders zukunftssicherer Bestandteil Ihrer Anlage ist ein Brandmeldecomputer wie der IQ8Control C kompatibel mit jeder Zentrale Ihres Brandmeldesystems 8000 von ESSER. Allerdings nur, sofern sich diese innerhalb desselben ESSERnet-Ringbussnetzes befindet. Die Ringbustechnik schützt vor Ausfällen und hält die Kommunikation des Esser IQ8 mit den übrigen Komponenten Ihrer Brandmeldetechnik aufrecht. Aber was unterscheidet den Computer eigentlich von Brandmeldezentralen?

Das Grundgerüst „Computer“

Ziehen Sie die allgemeingültige Definition eines Computers heran, werden Sie zunächst denken, Brandmeldezentrale und Brandmeldecomputer sind dasselbe. Werfen Sie jedoch einen Blick in das Produktdatenblatt des ESSER IQ8, finden Sie Informationen über die Kompatibilität mit bis zu 30 weiteren teilnehmenden Geräten, einschließlich Brandzentralen. Es gibt als einen Unterschied zwischen Brandmeldezentrale und Brandmeldecomputer. Und diese ist einfach zu erklären: Jede Brandmeldezentrale ist ein Brandmeldecomputer – aber nicht jeder Brandmeldecomputer muss zwingend eine Brandzmeldezentrale sein.

Brandmeldecomputer IQ8Control C, Paket 1

Experten-Tipp zum Kauf von Brandmeldezentralen:

Abhängig ist dies von der Ausgestaltung und vom Umfang Ihrer BMZ. Es gibt Zentralen, die das Feuerwehr-Anzeigetableau (FAT) oder das Feuerwehr-Bedienfeld (FBF) bereits beinhalten. Es befinden sich somit drei Arten von Brandmeldecomputern in nur einem Gehäuse. Umgekehrt gibt es auch externe FAT und FBF, wodurch Ihr Ringbusnetz plötzlich aus einzelnen Computergehäusen besteht – doch nur einer von ihnen ist die eigentliche Zentrale, die schlussendlich die Brandfallsteuerung übernimmt.

Anschluss und Integration im Ringbusnetz

Der erste Unterschied zeigt sich bereits bei der Integration von Brandmeldecomputern innerhalb des Ringbusnetzes. Beim ESSERbus erfolgt die Verkabelung ringförmig; im wahrsten Sinne des Wortes. Das Kabel beginnt in der BMZ und verläuft zum ersten Melder. Vom ersten Melder reicht es weiter zum zweiten und von dort aus zum dritten; je nachdem, wie viele Melder Sie in Ihre BMA integrieren haben lassen. Hat das Kabel den letzten Melder erreicht, verläuft es weiter zur Basis, von der es ursprünglich ausging: zur BMZ. Dort wird es an der Hauptplatine verdrahtet. Beim ESSERbus Plus hingegen erfolgt diese Verdrahtung nicht auf der Hauptplatine, sondern am Ringmodul. Doch wie sieht es aus, wenn sich FBF und FAT nicht im selben Gehäuse befinden wie die BMZ?

esserbus®/esserbus®-PLus Modul GT

Abzweigungen

Während die verschiedenen Melder sprichwörtlich wie ein Ring zusammengeschlossen werden, gibt es beim FAT und FBF mehrere Möglichkeiten, sie zu integrieren:

  • Entweder befinden sie sich innerhalb der BMZ und sind mit dieser gemeinsam bereits ringförmig angeschlossen worden, oder
  • sie werden als Einzelkomponente in den Ring zwischengeschaltet, oder
  • sie fungieren als Ausläufer.

Vereinfacht ausgedrückt: Die verschiedenen Arten von Brandmeldecomputern befinden sich entweder in der BMZ, im Ring „zwischen Melder und Melder“ oder sind direkt „an einen ausgewählten Melder“ angeschlossen. Im letzteren Fall können sie nicht zwischen Melder und Melder sein, da die Verdrahtung nur zu einem Melder gegeben ist.

Detailansicht eines Feuerwehr-Anzeigetableaus neuerer Bauart
Von Christoph Ziehr – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46056191

Aufgabenteilung je nach Anbringung – was macht der Brandmeldecomputer?

Daraus resultiert natürlich, dass jeder Computer (ob BMZ oder nicht) eigene und vor allem unterschiedliche Aufgaben für sich zu erfüllen hat. Ausgehend von einer Arbeitsteilung übernimmt die BMZ in erster Linie die Brandfallsteuerung. Sie löst bei entsprechender Signalverarbeitung Alarme aus und setzt mechanische oder elektronische Einrichtungen in Gang (beispielsweise das Schließen von Brandschutztüren, das Abschalten einer Aufzuganlage oder die Einleitung von Löschmaßnahmen).

Esser Brandmeldecomputer IQ8Control C

FBF als eigenständiger Brandmeldecomputer

Das FBF als eigenständiger Brandmeldecomputer ist kein Vorgangsauslöser, sondern – und daher die bewusst gewählte Bezeichnung – ein aktiv zu bedienendes Gerät. Einerseits zeigt es den gegenwärtigen Status Ihrer BMA an (ob etwa Löschanlagen oder akustische Signale ausgelöst worden sind), andererseits ermöglicht es eine entsprechende Bedienung. So unter anderem die Rückstellung eines bereits ausgelösten Alarms.

Feuerwehr-Bedienfeld
Von Timo Frese, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=14719787

FAT zeigt Auslöser an

Das FAT zeigt hingegen nicht, „ob“ ein Alarm oder die Brandfallsteuerung ausgelöst wurde, sondern konkret „was“ ausgelöst wurde; bzw. „welche“ Brandfallsteuerungen aktiv sind. Einsatzkräfte lesen die Störungsart, den Zeitpunkt des Auftretens derselben oder anderweitige Betriebszustände aus ihm heraus. In der DIN 14662 „Feuerwehrwesen – Feuerwehr-Anzeigetableau für Brandmeldeanlagen“ sind die wichtigsten Informationsanzeigen festgeschrieben, die hinsichtlich Montage, Abnahme und Betrieb für Einheitlichkeit sorgen; und der Feuerwehr damit die Informationsgewinnung erleichtern.

Experten-Tipp zum passenden System nach Gebäudebeschaffenheit

Ob FAT und FBF in die BMZ integriert oder besser separat installiert werden sollten, hängt stark von Ihrem Gebäude ab und richtet sich primär nach der flächenmäßigen Gebäudegröße und der Aufteilung Ihrer Räumlichkeiten. Auch einsatztaktisch sollte einiges bedacht werden: Wo liegen beispielsweise für die Einsatzkräfte die Vorteile einer BMZ mit integrierten Computern? Und wo die Nachteile? Selbige sollten Sie auch bei extern verkabelten Gerätschaften berücksichtigen. Gerne unterstützt Sie Heinrich Brandmeldetechnik beim Kauf uns der Installation der passenden Anlage im Raum Regensburg plus 100 Kilometer Umkreis. Gerne übernehmen wir außerdem die Wartung Ihrer Brandmeldeanlage in Regensburg und Umgebung.

Wartung einer Brandmeldeanlage
© kjekol – stock.adobe.com

Brandschutzcomputer im Allgemeinen

Das Moor’sche Gesetz besagt, dass die „Komplexität von integrierten Schaltkreisen sich bei minimalen Komponentenkosten in regelmäßigen Abständen verdoppelt“. Innerhalb von höchstens 2 Jahren erbringen Computer demnach eine doppelt so hohe Leistung als am heutigen Tag – obwohl sich die Kosten nicht maßgeblich erhöhen und einzelne Komponenten „zunehmend“ kleiner werden. Mit diesem Wissen entwickelt sich die Computerindustrie stetig weiter und führt Sie ein in die Thematik künstlicher Intelligenz ein; denn genau darauf basieren Ihre Brandmeldecomputer.

Eigenständige Brandmeldung

Brandmeldecomputer arbeiten eigen- und selbstständig und treffen Entscheidungen (lösen Alarme und Brandfallsteuerung aus), ohne dass menschliches Zutun erforderlich wäre. Alarmsysteme warnen und retten Menschenleben, wenn er selbst nicht in der Lage ist, zu handeln. Die Technologie hinter Brandmeldecomputern findet sich heute bei der Früherkennung von Bränden, selbst wenn es nur kleine Anzeichen gibt. Doch der Fortschritt bleibt nicht stehen – und so werden auch Zukunftsvorhersagen in Sachen Branderkennung immer denkbarer. Integrationen von kleineren Computern auf sensiblen Geräten, die eine unkontrollierte Temperaturschwankung eines Heizkessels bei geringstem Ausmaß erkennen, wären fähig, diese an den Brandmeldecomputer IQ8Control C zu übermitteln – noch bevor es zu einer Rauch- oder Flammenbildung kommt.

Notrufzentrale Feuerwehr
© Rokas – stock.adobe.com

Vernetzte Brandtechnik macht Komponenten IT-sicherheitsrelevant

Durch das hohe Ausmaß an Vernetzung wird im Zusammenhang mit Brandschutz auch die IT-Sicherheit relevant: Fatal wären die Folgen, wenn Ihre gesamte betriebliche Brandschutztechnik durch Cyber-Angriffe missbraucht würde. Sei es bloß, um einen Alarm zu verhindern oder auch zu erpresserischen Zwecken: Sind Menschenleben in Gefahr, gelangen Sie als Verantwortlicher unter massiven Druck. Ziehen Sie daher schon bei der Planung Ihrer Brandmeldeanlage und der Produktauswahl fachkundige Partner heran. Er kennt nicht nur die Normen und gesetzlichen Vorschriften, sondern ist in der Lage, ein auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Individualkonzept zu erstellen. Mit technisch-kreativen Lösungen – selbst in besonders heiklen Branchen und Betrieben.

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