Brandmeldeanlage nach DIN 14675

Brandmeldetechniker - Brandmeldeanlage nach DIN 14675

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Brände sind eine reelle Gefahr für Leib und Leben und können zu verheerenden Sachschäden führen. Darum ist ein durchdachtes Brandschutz-Konzept essenziell. Die moderne Brandmeldetechnik bietet hierzu unterschiedliche Möglichkeiten. Die Installation von Brandmeldeanlagen dient dabei als verlässliche Sicherheitsmaßnahme. Im Ernstfall sorgt die Anlage für einen reibungslosen Ablauf der lebensrettenden Maßnahmen. Die DIN 14675 Zertifizierung ist hierbei von großer Bedeutung. Aber was zeichnet eine Brandmeldeanlage nach DIN 14675 genau aus? Hier erfahren Sie es.

Die Anforderungen der Brandmeldeanlage nach DIN 14675 für den Brandschutz

Der Einbau von Brandmeldesystemen unterliegt wichtigen Normen, welche die Sicherheit der Anlage gewährleisten. Die DIN 14675 ist auch unter dem Namen Feuerwehrnorm bekannt, da sie spezifische Anforderungen an den Brandschutz stellt. Sie legt die notwendigen Anforderungen für die unterschiedlichen Komponenten der Brandmeldeanlage fest und regelt somit alle Bestimmungen für die Installation und den reibungslosen Betrieb dieser. Die Wartung der Brandschutz- und Brandmeldetechnik wird ebenfalls durch die Norm festgelegt. Die Größe sowie die erforderlichen Gerätschaften sind für die Zertifizierung nicht von Bedeutung.

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Anlagenbeschreibung nach DIN 14675

Die Anlagenbeschreibung legt die genauen Daten zu dem jeweiligen Projekt fest. Die vorgegebenen Normen, Richtlinien, Vorschriften und Bestimmungen werden dokumentiert. Zudem wird die Art des Objekts beschrieben und anschließend die genaue Anzahl der erforderlichen Brandschutzkomponenten festgelegt. Sowohl die Brandfall- als auch die Alarmsteuerung und alle notwendigen Anlagenteile müssen eingetragen werden, um die Anlage letztendlich errichten zu können. Der Installation einer Brandschutzanlage geht ein gründlich durchdachtes und möglichst exaktes Konzept für die Brandmeldetechnik voraus.

Schematische Darstellung einer BMA
CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=386023

Das Brandmeldekonzept nach DIN 14675

Das Brandmeldekonzept nach DIN 14675 gilt als Grundlage für den Einbau von funktionstüchtigen und verlässlichen Brandmeldeanlagen. Das Konzept dient als verbindliche Vorlage für die Ausführung des Systems. Die unterschiedlichen Komponenten wie etwa Rauchmelder und Feuermelder sollten die vorhandenen Räumlichkeiten abdecken und überwachen. Zudem muss die genaue Platzierung der Warnsysteme festgelegt werden.

Akustischer Signalgeber, rot

Die Bildung von Meldergruppen und Meldebereichen, die Festlegung von Brandmeldezentralen sowie die genaue Beschreibung aller funktionstüchtigen Geräte und deren Anforderungen im Brandfall müssen in dem Konzept enthalten sein. Des Weiteren sollten folgende Aspekte für den Brandschutz laut DIN 14675 fixiert werden:

  • Beschreibung des Bauvorhabens und Angaben zum Bauherrn sowie zum Betreiber
  • Art der automatischen Überwachung
  • Ziele der erforderlichen Schutzmaßnahmen
  • Vorbeugungsmaßnahmen gegen Fehlalarme
  • Festlegung der Fernalarmierung
  • Genaue Angaben zur internen Alarmierung
  • Organisation des Alarms
  • Steuerfunktionen
  • Dokumentation
  • Angaben zur Wartung und Instandsetzung

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Die Festlegung des Überwachungsumfangs durch die Brandmeldeanlage

Der Überwachungsumfang muss bereits vor der Errichtung der Brandmeldeanlage nach DIN 14675 Zertifizierung fixiert werden, um einen genauen Überblick über die notwendigen Gerätschaften zu erhalten. Dieser ist entweder dem Brandschutz- oder dem Brandmeldekonzept zu entnehmen. Eine genaue Planung erleichtert somit die Festlegung aller erforderlichen Komponenten. Die Ausweitung des Sicherheitskonzeptes über das Soll hinaus obliegt jedem Betreiber und beeinträchtigt die erfolgreiche Zertifizierung nicht. Der Überwachungsumfang der Brandmeldetechnik unterliegt ebenfalls der Norm und wird in vier unterschiedliche Kategorien unterteilt und differenziert.

Der Vollschutz

Der Vollschutz gewährleistet den Schutz aller Räume sowie von allen weiteren Bereichen eines Gebäudes. Hierzu kommen automatische Brandmelder zum Einsatz. Räumlichkeiten mit geringen Brandlasten wie Toilettenräume oder Waschräume zählen nicht zu den überwachten Bereichen. Die Brandgefahr ist in diesen Räumen einfach zu gering.

Der Teilschutz

Der Teilschutz für die Brandmeldeanlage nach DIN 14675 deckt nur bestimmte Räume ab. Die Überwachung findet somit nur in jenen Bereichen, welche als besonders brandgefährdet gelten, statt. Die unterschiedlichen Areale müssen jedoch zwingend durch eine Brandschutzwand sowie eine feuerfeste Decke getrennt werden, um die Sicherheit im Brandfall zu gewährleisten.

Der Schutz der Fluchtwege

Wird lediglich der Schutz der Fluchtwege gewählt, so wird meist auf die Überwachung aller anderen Räume verzichtet. Hierbei werden lediglich die einzelnen Flure sowie alle an Fluchtwege angrenzenden Bereiche berücksichtigt. Eine Ausweitung des Brandschutzes auf weitere Räumlichkeiten ist jedoch problemlos möglich und kann jederzeit durchgeführt werden.

Automatischer Brandmelder mit Anbindung an eine Brandmeldeanlage
CC BY-SA 2.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=278149

Einrichtungsschutz

Der Einrichtungsschutz mit DIN 14675 Zertifizierung dient zur Überwachung von besonders wichtigen und wertvollen Sachgütern. Dieser Schutz geht weit über die übliche Überwachung von Räumen und anderen Bereichen hinaus. Dabei werden Warnmelder in der direkten Nähe der schützenswerten Objekte platziert, um einen möglichen Brand in diesen Bereichen schnellstmöglich eindämmen zu können. Der Einrichtungsschutz gilt als Erweiterung der Raumüberwachung. Diese Überwachung ist somit nur in Kombination mit einer weiteren Schutzmaßnahme möglich und durchführbar.

Unternehmen und die Zertifizierung von Brandmeldeanlagen

Die Zertifizierung kann von Unternehmen durchaus selbst durchgeführt werden, dennoch ist eine Unterstützung und Überprüfung durch einen zertifizierten Partner besonders ratsam. Vor allem, wenn eine Kombi-Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001 und DIN 14675 durchgeführt werden soll. Die DIN EN ISO 9001 beschreibt die Norm für die Qualitätssicherung. Die Zertifizierung gilt als überaus aufwendig sowie kosten- und zeitintensiv. Eine ausführliche Dokumentation des Vorhabens wird zwingend vorausgesetzt, um eine erfolgreiche Zertifizierung durchsetzen zu können.

Fluchtweg, Feurschutz - Brandmeldeanlage nach DIN 14675
© maemanee – stock.adobe.com

Voraussetzungen für eine DIN 14675 Zertifizierung

Um eine Zertifizierung für eine Brandmeldeanlage nach DIN 14675 erwirken zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. Zunächst muss mindestens einer Person die Verantwortung für die Anlage übertragen werden. Diese muss anerkannte Nachweise zur Normenkenntnis erbringen. In diesem Zusammenhang ist auch die DIN VDE 0833 für Auffrischungsschulungen von Vorteil. Außerdem müssen Nachweise zur Firmierung als auch zur Erkenntnis des Brandschutzsystems erbracht werden. Eine Betriebs- und Berufshaftpflichtversicherung sowie der Zugang zu technischen Dokumentationen wie etwa Prozessablaufdiagrammen oder Arbeitsanweisungen müssen zudem vorhanden sein.

Feuerwehr-Anzeigetableau - Brandmeldeanlage nach DIN 14675
Von Christoph Ziehr – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=46056191

Wichtig: Stetige Überprüfung der Brandschutztechnik und Brandmeldetechnik

Sicher ist sicher und darum sollte das Brandschutzkonzept stets auf dem Prüfstand stehen. Ebenso sollte die Brandmeldeanlage nach DIN 14675 regelmäßig überprüft und gewartet werden, um reibungslose Funktionalität zu gewährleisten. Denn wenn es im Ernst der Lage tatsächlich darauf ankommt, dann zählt bei einem Feuer jede Sekunde.

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